Auslieferungs- und Zulassungsstopp für den T6
Betroffen sind die Pkw-Zulassungen
Laut Informationen des „Spiegel“ hat das Kraftfahrt-Bundesamt aktuell den Daumen auf der Auslieferung der aktuellen VW Bullis. VW hatte selbst Grenzwertüberschreitungen nach Flensburg gemeldet. Die Modellreihe T6 ist mit Adblue-Einspritzung ausgerüstet und sollte eigentlich in der Lage sein, die geforderten Grenzwerte an Stickoxyd einzuhalten. Klappt aber offensichtlich nicht, denn die Händler befürchten derzeit einen Auslieferungs- und Zulassungsstopp für den T6 – Betroffen sind die Pkw-Zulassungen.
Bei abschließenden Tests hatten sich teils erhebliche Grenzwertüberschreitungen ergeben. Beim KBA soll sogar über einen Zulassungsstopp bereits ausgelieferter Modelle nachgedacht worden sein. VW konnte das durch das Versprechen abwenden, sofort ein Software-Update einzuspielen, dass die aufgeflogenen Grenzwerte zuverlässig wieder einfangen soll. Während diese Tests entwickelt werden, läuft die Produktion des Wagens allerdings weiter. Volkswagen steckt gerade mit diesem Model sehr unangenehm in der Klemme, denn der VW-Dauerläufer „Bulli“ ist seit Ende der 50er ein überaus beliebtes Model, sowohl als Nutzfahrzeug als auch zunehmend als Pkw und vor allem auch als Wohnmobil. So hat der aktuelle Clubjoker von Westfalia ohnehin eine Wartezeit bis April 2018.
Auslieferung T6 Diesel – Rückgabe möglich
Der „Fall T6“ ist in der juristischen Einschätzung etwas komplizierter, denn im Gegensatz zu den Modellen mit EA189-Motor gibt es für den Motorentyp EA288 in den neueren Varianten noch keine offiziellen Aussagen zur Verwendung von sogenannter Manipulationssoftware. Lediglich in 2015 gebauten Motoren soll Manipulationssoftware zum Einsatz gekommen sein.
Die Motoren nach der Euro-5- (bis 1. September 2015) und Euro-6-Version sollen dagegen keine unzulässigen Abschalteinrichtungen enthalten. Bislang gibt es auch noch keine Hinweise darauf, ob auch die bereits ausgelieferten Modelle im Alltagsbetrieb mehr Schadstoff ausstoßen als unter Laborbedingungen. Wenn ja, dann würde auch der Motor EA288 in den aktuellen Motorvarianten ganz tief im Abgasskandal stecken. Fest steht bislang nur, dass VW bei aktuellen Modellen Erhöhungen der Schadstoffwerte festgestellt hat. Ende 2015 hatte Volkswagen noch Verkündet: „Aktuelle Modelle sind vom Dieselskandal nicht betroffen!“
Die Motoren der Baureihe EA288 sind als Reihenmotoren konstruiert und sind in verschiedenen Variationen Nachfolger des EA189. Alle Motoren verfügen über einen Oxidationskatalysator und einen Dieselpartikelfilter. Bei Motorversionen mit der Abgasnorm Euro 6 kommt zusätzlich, je nach Fahrzeugmodell, entweder ein NOx-Speicherkatalysator oder eine SCR-Anlage zum Einsatz.
Bislang wurde der T6 90.000 Mal mit diesem Motorentyp verkauft. Eigentümer haben sicherlich gute Aussichten, das Auto beim Händler zurückgeben zu können im Rahmen der Gewährleistungsfrist. Rechtsanwalt Dr. Gerrit Hartung führt unter www.pkw-rueckgabe.de ein Informationsportal zum Thema Abgasskandal und steht als Ansprechpartner zum Thema Auslieferung T6 Diesel auch telefonisch gern zur Verfügung.