Verluste beim Online-Fußball-Managerspiel Spitch zurückfordern
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat Live-Fußballmanager (Daily Fantasy Sports) als öffentliches Glücksspiel eingestuft. Daher hat das Online-Fußball-Managerspiel Spitch den Betrieb eingestellt. Durch das Verbot könnte eine Rückforderung der Spielverluste möglich werden.
Mit dem Online-Fußball-Managerspiel Spitch können Spieler über eine App für jeden Spieltag die eigene Wunschmannschaft aufstellen. Spielt das reale Team der Vorhersage gemäß, können die Spieler Geld gewinnen. Dadurch können Spieler aber genauso Verluste erleiden. Jetzt hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Spitch, das sich als Live-Fußballmanager (Daily Fantasy Sports) bezeichnet, als öffentliches Glücksspiel eingestuft. Bei dem aus den USA stammenden Spielprinzip „Daily Fantasy Sport“ stellt jeder Spielteilnehmer ein virtuelles Team aus real existierenden Spielern einer Sportliga zusammen, die nach Maßgabe eines Punktekataloges anhand ihrer tatsächlichen Leistung bewertet werden. Auf dieser Grundlage kann anschließend ein Punkteranking der miteinander konkurrierenden Spielteilnehmer erstellt werden, wonach sich die Entscheidung über Gewinn oder Verlust richtet.
GGL-Vorstand Ronald Benter erklärt: „Wir stellen fest, dass unsere Entscheidungen von den Anbietern akzeptiert und zeitnah umgesetzt werden. Damit werden Verbraucher vor illegalen Angeboten und der Gefahr von Wett- und Spielsucht geschützt. Wer sicher und legal spielen will, kann sich auf der amtlichen Whitelist auf unserer Homepage über alle erlaubten Anbieter informieren.“
„Grundsätzlich entspricht das auch unserer Rechtsmeinung. Wenn man sich das Prinzip von Spitch anschaut, ist das für mich eine etwas abgewandelte Form einer Sportwette. Denn man setzt letztlich Einsatz darauf, dass ein entsprechendes Ergebnis eintritt, namentlich eine Leistung eines Spielers. Im Rahmen einer ganz normalen Sportwette könnte beispielsweise auch darauf setzen, dass ein bestimmter Spieler ein Tor schießt“, sagt der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung.
Damit unterliegen Daily Fantasy Sports-Anbieter den Regelungen des Glücksspielstaatsvertrag von 2021. Demnach ist das Veranstalten öffentlicher Glückspiele in Deutschland nur erlaubt, wenn der Anbieter über eine in Deutschland gültige Lizenz verfügt. Ob der Anbieter über Konzessionen in anderen Ländern verfügt, spielt für die Zulässigkeit des Glücksspiels keine Rolle. Ohne eine in Deutschland gültige Lizenz sind die angebotenen Glücksspiele bekanntlich in Deutschland verboten.
„Das führt dazu, dass man sein verlorenes Geld bei illegalem Glücksspiel zurückfordern kann. Erst seit dem 1. Juli 2021 können Casinos ihr Angebot legal auch in Deutschland präsentieren, wenn sie dafür über eine nationale Lizenz verfügen. Damit gilt: Gemäß § 4 Abs. 4 Glücksspielstaatsvertrag war das Veranstalten und Vermitteln von öffentlichen Glücksspielen im Internet bis zu diesem Datum in Deutschland verboten. Daraus ergibt sich eine eindeutige Rechtslage. Wer vor diesem Stichtag bei einem Online-Glücksspiel-Anbieter Geld verloren hat, kann dieses auf jeden Fall zurückfordern. Das wird in Zukunft auch für Verluste bei Online-Fußball-Managerspielen und anderen Daily Fantasy Sports-Angeboten gelten“, erklärt Glücksspielrechtsexperte Dr. Gerrit W. Hartung.