Porsche 911 verbraucht mehr Kraftstoff als angegeben
Erhöhter Spritverbrauch und CO2-Ausstoß
Porsche gerät wieder in die Negativ-Schlagzeilen. Diesmal geht es nicht um erhöhten Stickoxid-Ausstoß bei Diesel-Modellen, diesmal geht es um den „Spritverbrauch“ beim Porsche 911 der Baujahre 2016 und 2017. Porsche habe bei dem Sportwagen bei internen Tests Abweichungen beim Luftwiderstand festgestellt, berichtet der „Spiegel“. Das Ergebnis könnte sein, dass der Verbrauch bei diesem Modell höher als angegeben ist und damit auch der CO2-Ausstoß.
Der Mutterkonzern VW hat daraufhin offenbar Selbstanzeige beim Kraftfahrt-Bundesamt gestellt. In Abstimmung mit der Behörde soll der Sache weiter auf den Grund gegangen werden. Auch die zuständigen US-amerikanischen Behörden EPA und CARB sollen informiert werden. In den USA war im Herbst 2015 der Abgasskandal aufgeflogen.
Ein höherer Kraftstoffverbrauch als angegeben hat natürlich unmittelbare Auswirkungen auf den Fahrer. Er muss einerseits an der Tankstelle tiefer in die Tasche greifen und er muss andererseits ggf. auch Kfz-Steuer nachzahlen, da diese mit dem CO2-Ausstoß gekoppelt ist.
Auch für Porsche kann die Angelegenheit noch unangenehme Folgen haben. Neben Bußgeldern könnten auch Schadensersatzforderungen der Käufer auf den Autobauer bzw. auf den Mutterkonzern VW zukommen. „Liegt der tatsächliche Verbrauch mehr als zehn Prozent über den angegeben Werten, lassen sich daraus Forderungen der Kunden ableiten“, sagt Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung. Dann ist von einem Sachmangel bei dem Fahrzeug auszugehen und der Kunde hat einen Anspruch auf Nachbesserung. Kann der Mangel nicht behoben werden, können auch Ansprüche auf Rückabwicklung des Kaufvertrags bestehen.
„Das Porsche-Image hat einen weiteren tiefen Kratzer bekommen. Betroffene Kunden können ihre Ansprüche gegen den Händler bzw. den Hersteller prüfen lassen“, so Rechtsanwalt Dr. Hartung, der zahlreiche Porsche-Fahrer im Abgasskandal vertritt.