Fiat Abgasskandal - darum sollten Sie das Update besser nicht durchführen!
Halter von Wohnmobilen und Pkw der Marke Fiat werden derzeit zum Update aufgerufen. Dahinter verbirgt sich die Aussage, dass die Fahrzeuge vom Dieselabgasskandal betroffen sind. Besser ist es, Schadenersatz über Individualklagen zu erhalten.
Bei Fiat beziehungsweise Fiat Chrysler könnte der Dieselabgasskandal in die nächste Runde gehen. Denn der Hersteller hat nun wieder angefangen, Halter von Fiat-Wohnmobilen und -Pkw zu Updates ihrer Fahrzeuge aufgerufen. Anlass dieser Briefe ist, dass die Fahrzeuge im realen Fahrbetrieb auf der Straße nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaswerte der Euro 5 oder Euro 6-Norm einhalten. Diese Werte werden nur auf dem Rollenprüfstand unter Laborbedingungen zur Erlangung der Fahrzeugzulassung eingehalten, wie auch kürzlich erfolgte Messungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ergeben haben.
Abgasmessungen des Vereins belegten erneut hohe Stickoxid-Emissionen im Realbetrieb bei einem Wohnmobil auf Fiat Ducato-Basis. Untersuchungen des Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) der DUH im Realbetrieb bei sommerlichen Außentemperaturen an dem Wohnmobil 180 Multijet, Abgasnorm Euro 5, wiesen einen durchschnittlichen Stickoxidausstoß von 2.056 mg/km aus. Der für das Fahrzeug geltende Grenzwert liegt bei 280 mg/km. Angesichts dieser Entwicklung forderte die DUH das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit einer formalen Beschwerde auf, rechtlich gegen den Hersteller vorzugehen.
„Ganz neu ist die von Fiat durchgeführte Serviceaktion Nummer 6350, bei der die Software der betroffenen Fahrzeuge aktualisiert werden soll. Fraglich ist jedoch der Nutzen dieser Updates, denn die Motoren sind vermutlich für diese Schadstofffilterung nicht ausgelegt. Autoexperten warnen daher vor möglichen Folgen des Updates wie einem deutlich erhöhten Dieselmehrverbrauch und unter Umständen Motorschäden“, sagt der Mönchengladbacher Rechtsanwalt Dr. Gerrit W. Hartung.
Die Dr. Hartung Rechtsanwaltsgesellschaft mbH befasst sich ausschließlich mit Anleger- und Verbraucherschutzthemen und hat sich auf die Beratung von Betroffenen des Abgasskandals spezialisiert. Dieselexperte Dr. Gerrit W. Hartung gilt als „Dieselanwalt“ der ersten Stunde und hat zuletzt in mehreren Fällen des Wohnmobil-Abgasskandals Klage gegen den Hersteller Stellantis N.V. eingereicht. Stellantis ist im Januar 2021 aus der Fusion der Automobilkonzerne Groupe PSA (PSA) und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) hervorgegangen. Der Konzern ist mit seinen 14 Marken der viertgrößte Automobilhersteller der Welt nach verkauften Fahrzeugen.
Dieselexperte Dr. Gerrit W. Hartung betont, dass sich hinter dem Update letztlich die technische Aussage verberge, dass die Fahrzeuge auch vom Dieselabgasskandal betroffen seien.
„Wir raten dringend ab, das Update durchzuführen. Sinnvoller ist eine Individualklage, um als Geschädigter des Fiat-Dieselabgasskandals Schadenersatz zu erhalten. Vor allem Halter von Fahrzeugen mit den Multijet-Motoren der Abgasnormen Euro 5 und 6 mit Hubräumen zwischen 1,3 und drei Litern haben sehr gute Chancen! Gerade aufgrund der Kaufpreise hochwertiger Reise- und Wohnmobile können die wirtschaftlichen Schäden sehr groß sein. Eigentümer sollten daher die Möglichkeit der Betrugshaftungsklage dringend prüfen, um keine wirtschaftlichen Nachteile zu erleiden, sondern ihr Recht durchzusetzen.“